trashpanda Wie es aussieht hast du eine ähnliche Situation wie ich jetzt.
Es ist wirklich so teuer in der Schweiz zu leben, dass man bei vielen Jobs kaum über die runden kommen.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass wenn man ein Beruf ausübt, das man nicht gerne macht, wird die Gesundheit leiden. 5 Jahren, oder 10 Jahren macht man schon nichts aus. Aber stell dir vor, dass du diesen Job so lange ausübt, bis du pensionierst.
Klar. Genug verdienen ist wichtig. Das ist eben das Teufelskreis. Man will ein Job ausüben, was man gerne macht, bezahlt aber oft zu wenig, dass man kaum damit leben kann. Also mit 3750.- Brutto kann ich mit meiner jetzigen Situation nicht leben. Nicht, dass ich viel Geld für unnütziges Zeug ausgebe, sondern die Standard-Rechnungen und Steuer zwingen mich dazu, so viele Ausgaben in einen Monat zu haben. Versicherungen, Handy-Rechnung etc. habe ich bereits optimiert. Und die Wohnungsmiete von 1700.- ein 4-Zi. Wohnung im Kt. Zürich ist es extrem günstig. Und ich habe nicht mal ein Auto. Monatliche Finanzberechnung sagt mir, dass ich nur durchschnittlich ca. 200Fr./Mt. für Luxus ausgebe, wenn überhaupt.
Ich breche meinen Kopf seit ich wegen Burnout krankgeschrieben bin, fast täglich. Ich bin extrem unzufrieden mit meinen Job als Metallbaukonstrukteur. Ich habe vor vielen Jahren aus der Baubranche aussteigen wollen und habe den Mut nicht dazu und aus Bequemlichkeit (wegen fester Job und fester Einkommen) weiterhin die Zähne zusammengebissen und durchgegangen. Aber jetzt nach so vielen Jahren kommt es mir zu einen Punkt, dass es nix mehr geht.
Am Liebsten kehre ich nie mehr in dieser Hölle Büro zurück. Auch andere Metallbaufirmen sind nicht viel anders. Ich war bisher in 4 verschiedenen MB-Firmen gewesen, bis ich vor 15 Jahren die jetzige finde. Es war eine Zeit für mich, was nicht einfach war, weil ich kein Ort lang bleiben konnte. Die Zeit, die ich arbeitslos war vor 17 Jahren wollte ich bereits die Branche wechseln, aber die RAV unterstützt mich nicht. Sie sagten einfach "Sie müssen das suchen, was Sie gelernt haben, nicht anders." Ich als naiver Jugendliche glaubte natürlich an das, was die Erwachsenen sagten und befolgten ihre Anweisungen, was ein totaler Blödsinn war.
Meine Familie unterstützen mich nicht. Für sie heisst es nur "Du hast einen festen Job und die Firma kann dich nicht verzichten. Also dein Chef wird dich nie kündigen. Ausserdem hast du einen überdurchschnittlichen Lohn. Was willst du mehr?"
Jetzt, wo ich versuche auf die IT Branche einzusteigen finde ich wieder eine Sackgasse. Eben, wegen Lohn. Sie können Quereinsteiger nicht mit den vollen Lohn zahlen. Wie kann ich jetzt meine Branche wechseln? Meine Frau kann nicht viel arbeiten wegen Kind. Die heutige Schweiz ist nicht Familienfreundlich. Noch vor 20 Jahren lachten Schweizer Amis aus, weil dort wirklich beide Eltern arbeiten müssen und zwar mehrere Jobs, damit sie über die Runden kommen. Aber in der Schweiz wird langsam aber sicher auch so werden.
Wegen das habe ich Suizid-Gedanken. Ich habe mein Leben versaut, weil ich zu sehr Meinungen auf anderer hörten. Auch damals, als 15 jähriger Bursche, hatte ich gehört, dass die IT-Branche schlecht ist, nur weil die Erwachsenen (meine Eltern) damals gar nicht verstehen, dass Computertechnik unser Zukunft ist und nicht nur aus gamen besteht.
Ich war zu schwach gegen die Willen meiner Eltern und auch gegen die Willen meines Lehrers (er war auf die Seite von meinen Vater).
Und jetzt bin ich 40 Jahre alt. Eine neue Lehre mit nur etwa 1000Fr./Mt. verdienen? Und die Lehre selber bezahlen, was 30'000Fr. kostet? Das dauert 2-3 Jahren. Das geht gar nicht auf.
Und wenn ich jetzt kündige und zur RAV gehe, heisst es wieder, ich soll nach Metallbaukonstrukteur Jobs suchen.
Und wenn ich heute bei meinen Chef kündige, habe ich noch 3 Monate Kündigungsfrist.
Ich hoffe wirklich sehr, dass mein Psychiater mein Arztzeugnis weiterhin verlängern. Ich habe echt keine Lust mehr in dieser dreckigen Bude (Monteure laufen mit dreckigen Schuhen in unser Büro rein und werden laut, wie auf der Baustelle) und noch LGBTQ feindlichen Umgebung und musste so spielen, als würde ich die LGBTQ auch nicht mögen, sonst wirds gemobbt.
Am Liebsten ein Arztzeugnis bestätigen lassen, dass ich nie mehr diesen Beruf als Metallbaukonstrukteur ausüben darf.
Dann kann die RAV auch ihre Fresse halten und mir bei der Suche in die IT-Branche unterstützen.
Falls irgendwer von euch, der/die glaub, dass ich keine Ahnung habe von IT, Networking oder Programmieren, dann liegt euch falsch. Klar. Ich habe nicht so ein KnowHow wie euch. Aber ich habe wahrscheinlich schon früher mit Computertechnik (Hardware und Software) zu tun gehabt früher als die meisten von hier. Seit 1987 (5 jährig) habe ich angefangen Programmieren zu lernen, einfach aus Spass. In 1994 (12 jährig) konnte ich bereits selbst ein Computer zusammenbauen. Wir kauften Einzelteile ein, damit es günstiger ist. 1998 (16 jährig) habe ich mein erstes Spiel programmiert mit Python (Ein kurzes Zelda-like Rollenspiel). C++ ist mir auch nicht fremd. Im Jahr 2002 (20 jährig) habe ich für meine Lehrfirma ihre Firmenhomepage gebaut. 2011 (29 jährig) hatte ich ein Programm für Börsendatenanalyse mit Perl für meine Schwiegermutter für ihre Firma entwickelt, was sie bis heute noch benutzt. Jetzt lerne ich JAVA. (Gestern habe ich PHP ausprobiert und das macht wirklich Spass).
Aber was nützt mir das alles, wenn es bei einer Bewerbung nicht zählt? Ich bin dennoch kein IT-Mensch. Und musste mir manchmal anhören, von echten IT-Menschen, wie "scheisse" ihr Job ist etc. Oder sowas wie "Du wirst ein Wunder erleben, sobald du den Job kriegst!"
Sowas hilft mir nichts. Sondern eher meine Unsicherheit stärken, was ich jetzt schon sehr unsicher bin, vorallem wegen finanziell. Anders als jüngere und single Leute, die einen Branchenwechsel machen will, habe ich noch einen Rucksack, den ich nicht einfach so abstellen kann (Frau, Kind, etc.)