Ich denke, ich kann dich, wenn nicht alles, zumindest ein teil nachvollziehen.
Ich bin auch ein Transgender (M to F).
Als ich noch in der Schule war, war ich noch männlich, darum kann ich deine Situation nur mit meiner vor zwei Jahren in der alten Firma, die über 70% Muslime arbeiten, vergleichen.
Ja. Auch ich hatte Angst, mich damals zu outen. Ausserdem wurde 6 Jugendliche mich im Jahr 2012 im Bezug meiner Trans-sein zusammengeschlagen.
Kinder und Jugendliche sind oftmal sogar noch schlimmer als Erwachsene. Klar. Erwachsene können zwar stärker sein, oder solche, die wirklich wissen, wo zuschlagen muss. Aber auch die grössten Hasser denken an Konsequenzen und mach diesen Urteil, ob es überhaupt Sinn macht, z.B. mich zu töten, und dafür in den Knast muss. Dafür lebt eine Trans weniger auf der Erde.
Aber Jugendliche handeln manchmal unüberlegt "Du gefällst mir nicht - Ich bringe dich um!" und zerstört dabei ihre Zukunft. Und sie schlagen eher öfter zu.
Da du geoutet bist, nehmen sie dich als Opfer und mobbt dich, ist leider vorher zu sehen. Leider weiss ich auch keinen guten Rat, wie du deine Angst etwas verringern kannst. Ich sagte immer wieder zu mir, als ich früher immer vermehrt mit meiner Angst zu tun hatte. Diese Angst gehört leider zu unser Weg Richtung Trans-sein. Bei der jetzigen gesellschaft in der Schweiz ist leider noch so.
Wir sind lange nicht so weit wie in Thailand, wo Cross und Transleuten nicht etwas ungewöhnliches ist.
Mein Rat: Lass von diese Idioten nicht beeinflussen, wer du wirklich bist. (Diesen Fehler habe ich gemacht und habe die goldene Zeitalter 20-30jährig verpasst).
Ich hoffe, du wirst schon bald mit der Schule fertig sein und diese Idioten nicht mehr täglich sehen musst. Wenn du später in einer anderen Schule oder Uni gehst, oder zur Arbeit gehst, stellst du dich direkt als weibliche Person vor und die anderen müssen diese Übergang nicht machen.
Weil nicht jeder ist bereit, oder hat diese Tolarenz, diese Übergang zu machen. Typisches Beispiel sind Eltern. Wenn meine Tochter in 10 Jahren zu mir sagt, dass sie eigentlich ein Junge ist, brauche ich vermutlich auch Zeit, um dies umzugewöhnen. Und ich bin mit diesen Thema befasst. Und stell dir vor, Leute, die sich nicht mit LGBTQ befassen und/oder sogar Hasser sind, sind sicherlich nicht bereit und Mühe zu geben, diese Übergang zu machen. Dann versuchen sie dich zu überzeugen, dass es Falsch ist, dass du wieder (für sie) "normal" sein soll etc. Damit SIE gemütlicher sind, nicht du. Das ist wie ein Schutzmechanismus.
Ich selbst habe die Geschlechtsangleichungsoparation nicht gemacht und habe ich bis jetzt auch nicht vor, zu machen. Aber ich bin glücklich, wie ich jetzt bin. Lebe zu 95% als Frau. Nur im Notfall oder wenn ich dringend aus dem Haus muss, gehe ich in männlicher Form, weil ich nicht Zeit aufwenden muss, um mich zu schminken. Aber innerlich bin ich 100% immer weiblich.
Regenbogenfarbige Taschen, Transgender Pins etc. trage ich nicht. Wenn ich so gut wie möglich unauffällig in die Stadt will, wieso noch Symbole zeigen, die man mich sofort schubladisieren kann? Allein mein männliches Gesicht und meine männliche Stimme ist bereit die Transgender Flagge.
Angst zu dir selbst sein musst du wirklich nicht. Ich weiss, es ist nicht einfach, wenn man mit anders ist als der Durschnittliche Gesellschaft. Mit der Zeit gewöhnst du dich daran. Ich sage nicht 1-2 Jahren, sondern mehr. Dann wirst du zurückblicken und wissen, was du alles anders machen könntest und es ist nicht so grauenvoll, wie man oftmals denkt.
Falls du mit jeden über Trans, Erfahrungsberichte etc. diskutieren willst, kannst du mich gerne anschreiben. Ich habe im Jahr 2003 mit Crossdressing angefangen.