Sprang mir im Stauffacher ins Auge, weil mir der Stil sehr bekannt vorkam:
The Case Study of Vanitas
Eine Vampir-Geschichte der Pandora-Hearts Autorin, die musste ich natürlich haben 🤩 Es geht darum, dass die Vampire dieser Welt von einer Art Krankheit besessen werden können, welche sie zu wilden, unkontrollierten Bestien macht, während sie sonst eigentlich recht in die menschliche Gesellschaft integriert sind. Das "Buch des Vanitas" soll etwas mit diesem Fluch zu tun haben. Vampir-Protagonist Noe ist auf der Suche nach jenem Buch und verlässt deswegen seine Provinz-Heimat zum ersten Mal und reist nach Paris. Auf dem Weg findet er nicht nur das Buch, sondern Vanitas selbst?
Nach Pandora-Hearts erwarte ich hier viel Charakter Tiefe und hoffentlich einige Twists. Band 1 hat mir auf jeden Fall gut gefallen und ich bin gespannt, was noch kommt. Vanitas ist ein sehr unberechenbarer Charakter. Die meiste Zeit wirkt er gut gelaunt und unbeschwert, driftet aber auch gerne mal in etwas Wahnsinn ab. Und von dem ganzen Zeugs, was er so quasselt, kann ich noch so gar nicht sagen, was davon Quatsch ist und was ehrlich. Würde mich nicht wundern, wenn seine Motive schlussendlich ganz andere sind, als man meint. Auf jeden Fall will ich unbedingt wissen, was er als nächstes tut.
Ausserdem konnte ich mich durchringen zu:
Orient
Das neue Werk von Shinobu Ohtaka. Zuerst mal ärgerte mich, dass die Serie "Orient" heisst, aber so gar nicht orientalisch aussieht (im Gegensatz zu Magi). Weiter ärgerte mich, dass die Serie sehr kampflastig zu sein scheint. Da Magi aber mein liebster abgeschlossener Manga ist, musste ich der Sache einfach eine Chance geben. Das Beste an Protagonist Musashi scheint mir bisher sein hübsches feuerrotes Haar zu sein. Ansonsten ist er der klischee-igste Shonen-Chara, den man sich so vorstellen kann: Willensstark, waghalsig, stur, ein riesiges Ego, nicht der Allerhellste und fest davon überzeugt, er könne alles und jeden besiegen, wenn er nur will. Hauptchara Nr 2 Kojiro ist optisch kaum von Alibaba zu unterscheiden, seine Persönlichkeit geht aber eher in Richtung Kassim: Cool, verschlossen, berechnend. Die beiden leben in einem Fantasy-Japan, in der die Menschen seit 150 von den Oni beherrscht werden. Letzere haben es aber geschafft, es so hinzubiegen, dass die Menschen von ihrer Gutartigkeit überzeugt sind und sie sogar als Götter anbeten. Nur die Kriegerbanden leisten Widerstand.
So oberflächlich das kling, ist die Welt doch recht gut durchdacht. Musashi geht mir mit seiner Art zwar auf die Nerven, so richtig unsympathisch kann ich ihn aber trotzdem nicht finden. Das ist meiner Meinung nach die Superpower der Mangaka: Sie schafft es, dass man sich selbst in die verkorkstesten Charas reinfühlen kann. Ich konnte glaub ich noch nie einen Charakter wirklich hassen, den sie zeichnete. Ich bin grade an Band 2 und hoffe, dass die Serie bald so viel Tiefe aufweisen kann wie Magi.