SRF Impact: Japan-Hype in der Schweiz – Woher kommt die Begeisterung für Anime und Co.?

Animes, Ramen und Kirschblüten: Was mit Japan zu tun hat, ist im Trend. Die Reisen aus der Schweiz steigen und die Anime-Verkaufszahlen explodieren. Anik kann damit wenig anfangen. Um den Japan-Hype besser zu verstehen, trifft sie Japan-Enthusiastin Duff, die sie von ihrer Faszination zu überzeugen versucht. 🇯🇵

5 Tage später

Ehrlich gesagt frage ich mich, warum bei solchen Beiträgen (allgemein im TV; nicht jetzt speziell SRF gemeint) jemand vor der Kamera moderiert, der/die so gar keine Ahnung von der Materie hat.

Wahrscheinlich ist auch dies der Grund, warum nur wirklich ein Teil der eigentlich vielfältigen Anime-Welt beleuchtet wurde; hauptsächlich jene, welche die Tiktokerin gerne schaut (Genre: "Fighting Shonen").
Dass es noch andere Genres gibt, wurde nur 2x sehr kurz erwähnt mit Ghibli-Movies und einmal kurz von der Leiterin des Zeichnungskurses. Dann aber wurde mit Sexualisierung weiblicher Charaktere wieder tief im Shonen-Bereich gegraben. Sicherlich ist dies gerade bei Shonen-Titeln ein Thema, was es wert ist, zu diskutieren. Doch da muss man als Moderatorin tiefer in der Materie stecken.

Zudem: wenn man allgemein über Manga/Anime berichtet, um Zuschauern - die dies nicht kennen - zu informieren, dann sollte man zuerst mehr über die breite Vielfalt von Manga/Anime berichten, damit jene Zuschauer zuerst einmal ein allgemeines Bild davon erhält, als über detailliertere Themen zu diskutieren.
Vielleicht wäre es gut gewesen, wenn man statt dem Konzern (recht viel Zeit in diesem Beitrag), dem Zeichnungskurs (auch etwas viel Zeit dafür verwendet) und den Süssigkeiten (wenn auch nur kurz behandelt), etc. man andere Manga-/Anime-Fans gezeigt hätte, die einen anderen Anime-Geschmack haben als jene Tiktokerin. Dann hätte man auch besser aufgezeigt, welch breites Angebot Manga und Anime bieten.

    HyperionCH Auf mich wirkte es so, als wollten sie damit sicherstellen, dass die Person ein "vorurteilsfreies" Urteil fällt. Hat seine Vor- und Nachteile, I guess...

    Ja, es wir wieder eher einseitig. Aber immerhin hat mich gefreut, dass die interviewte Person ihre 20er klar schon hinter sich hat. So wurde zumindest klar gemacht, dass es nicht nur Kinderkram ist 😉

    Und was die Sexualisierung/Idealisierung angeht: Seien wir ehrlich, die zieht sich so ziemlich durch jedes Genre. Auch in Shoujo sehen 14-Järhige aus wie 20, ihre Taillen sind zu schmal, ihre Beine zu lang zu ihre Brüste zu gross. Natürlich nicht alle, aber in der Tendenz. Und das beschränkt sich ja auch nicht auf weibliche Charaktere. Das Aussehen von Kerlen hat mit dem richtigen Leben oft auch nicht viel zu tun.

    Aber ja, ich hätt's auch nett gefunden, wenn noch ein zwei andere Personen ins Rampenlicht gerückt worden wären.

      dark_columbia

      Wie gesagt ist es bezüglich Sexualisierung wert, darüber zu diskutieren. Aber da müssten Teilnehmer sein, die mehr von der Materie verstehen (gerade als Moderator müsste man sich besser auskennen).
      Vielleicht liegt es daran, dass ich andere Anime schaue, jedoch gibt es doch gewisse Unterschiede in Anime. Sexualisierung bedeutet, dass (sehr oft bei Frauen) die Sexualität auch besonders hervorgehoben wird. Ja, wenn die Oberweite übertrieben gross, die Taille übertrieben schmal und die Kleidung alles noch hervorhebt, dann sehe ich hier ein gewisses Problem.
      Bei nicht wenigen Anime sehen zwar die Charaktere gut aus (gute Figur, hübsches Gesicht), jedoch wird die Sexualität nicht besonders hervorgehoben. Dies ist dann doch zu unterscheiden. In Realfilmen (nicht nur Hollywood) werden auch grundsätzlich hübsche Schauspieler engagiert (selbst wenn der Charakter gar nicht hübsch aussehen darf -> dann wird die Person entsprechend hässlich gemacht, was man auch einmal diskutieren sollte). Da wird - wenn die Sexualität nicht besonders vorgehoben wird - auch nicht von einer generellen Sexualisierung gesprochen (gibt aber natürlich einige Filme/Filmreihen/Serien/etc., wo man effektiv davon sprechen kann).

      Es wurde ja auch noch vorher von Ghibli gesprochen und bei Ghibli-Movies kann man nicht wirklich kritisieren, dass Charaktere sexualisiert dargestellt werden. Dieses Jahr habe ich bereits einige Anime-Movies gesehen (z.B. Look Back, Ghost Cat Anzu, The Colors within, etc.) und da kann ich auch nicht davon sprechen, dass Charaktere grundsätzlich sexualisiert dargestellt werden. Bei vielen Serien (oft in Slice of Life, Drama, etc.) sehen die Charaktere vielleicht gut aus, aber aus meiner Sicht nicht sexualisiert. Wie gesagt: sonst müsste man dies für die ganze Filmindustrie vorwerfen und nicht nur bei Anime als Thema nennen.

      Idealisierung ist aus meiner Sicht etwas anderes und hat auch nicht zwingend mit dem Aussehen zu tun. In Japan sind "Ideale" auch teils anders als bei uns (Stichwort: "Yamato Nadeshiko").
      Je nach Ideal (insbesondere gerade charakterliche) kann dies auch gut als Vorbildfunktion dienen. Bei Ghibli-Movies (aber auch anderen Anime-Filmen und -Serien) mag ich es z.B., dass weibliche Hauptcharaktere oft als willensstark und unabhängig dargestellt werden (nix da mit "damsel in distress", die es zu retten gilt).

      Wahrscheinlich ärgert mich dieser Part des Videos, weil es einfach viel zu allgemein gehalten wurde (aka bei allen Anime so) und es so wirkt, als ob es ein spezifisches Problem bei Anime (was offensichtlich nicht stimmt; da ist grösstenteils eher die primäre Zielgruppe das Problem).

      Ich gebe dir recht, dass man immerhin aufzeigte, dass Anime nicht Kinderkram ist (gibt zwar Kinderserien; diese kommen aber grösstenteils gar nicht zu uns nach Europa; zumindest nicht in den DACH-Raum).
      Das mit dem "vorurteilsfreien Urteil" ist grundsätzlich auch eine gute Idee. Jedoch wäre es dann erst recht nötig gewesen, dass man mehrere Fans (mit unterschiedlichen Interessen; nicht einfach 3x One Piece-Fans) zu befragen. Oder dass man mehr zeigt, was es alles gibt und den Zuschauern erklärt, dass man bei Anime so ziemlich jedes Genre etwas bieten kann. Hier hat man leider doch eine Chance vertan, dies qualitativ besser umzusetzen.

        HyperionCH Natürlich ist es nicht bei allen Anime so, deswegen sagte ich "in der Tendenz". Allerdings kann man glaub ich auch sagen, dass es in in der Tendenz über die Jahre besser/ausgeglichener geworden ist? Zumindest was die Anime betrifft, die bei uns landen?
        Den Begriff Idealisierung bezog in diesem Zusammenhang rein auf die Optik.

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        Ai Chan - LittleAkiba Maskottchen