War für mich ein ziemlicher Schritt rückwärts verglichen mit der ersten Staffel. Die floofy chibi uwu Charaktere reimen sich einfach ganz und gar nicht mit dem Enthusiasmus dieser Serie, Minderjährige auf brutalste Art zu foltern und zu töten. Die erste Staffel war da schon ziemlich nah an der Grenze was Mitty anging, jetzt setzt der Film noch einen drauf, schlussendlich fand ich das aber eher ermüdend als schockierend oder transgressiv. Zufälligerweise habe ich kurz nach diesem Film Masaaki Yuasas Adaption von Devilman Crybaby fertig geschaut—ist noch um einige Grössenordnungen kompromissloser und brutaler, aber die Serie ist auch dementsprechend stark stilisiert und mit älteren Charakteren versehen. Form und Substanz müssen eben schon irgendwie passen, ansonsten geht bei mir die Rechnung nicht auf. Zudem kommt die eigentliche Stärke von Made in Abyss in diesem Film kaum zum Vorschein: die Erkundung des einzigartigen Settings. Statt atemberaubende Fantasy-Panoramen gibt es hier jedoch vor allem das Innere einer trüben Ruinenstadt zu sehen. Na ja, ich hoffe auf jeden Fall, dass sich die zweite Staffel von dieser Zwischenstation erholen wird.