Animes für Noobs

tikey

Angenommen ihr seid bei euren Eltern oder bei neuen Freunden zu besuch und erzählt, dass ihr gerne Animes schaut. Sie haben vielleicht mal davon gehört, denken das sei Kinderkram, aber haben eigentlich keine Ahnung was Animes sind.

Welchen Anime würdet ihr solchen Menschen empfehlen? Am besten, um sie zu überzeugen, dass Animes wirklich toll sind.

Akku5689

Nekomana

Death Note. Okay, ja DN ist und bleibt mein Lieblings Anime/Manga. Aber die Frage, ob es ok ist ein Verbrecher umzubringen oder nicht und die Pfade, die immer mehr verwischen und man am Schluss nicht mal mehr genau sagen kann, was richtig und was falsch ist, da es ein moralisches Dilemma ist, ist der Hammer. Und es spielt in unserer Welt, die leichter zu verstehen ist.

Danach würde ich auf Attack on Titan setzen, wenn wer Game of Thrones mag. Da es immer wieder Plottwists gibt, viele Charaktere, es Verschwörungen gibt und Kämpfe, ist es sehr ideal.

Wer dann allerdings eher auf was blutigeres steht, definitiv Elfen Lied.

Wenn jetzt wer auf Schnulzen steht, Kimi no na wa - die Visuals sind aber auch einfach toll. Oder Your Lie in April. Super schöner Anime mit sehr viel Herz und sogar noch was für Musiker 🙂

Death Parade ist auch ein super Anime Einsteiger. Auch ein tolles Thema (Leben nach dem Tod und wer hat dies überhaupt verdient?)

Und nicht zu vergessen Psycho Pass... Ich meine diese Storyline gibt's zwar ja schon (Minority Report ist dazu sehr ähnlich), aber genau solche Leute, könnten Psycho Pass mögen

Generell würde ich also eher auf Anime setzen, welche eine griffigere Story haben.

Kaa

Spontan hätte ich Ghiblifilme gesagt. Kreidet mir an es sind Kinderfilme, Prinzessin Mononoke sagt sicher was anderes^^
Wenn du jemanden aber demoralisieren willst nimm doch "die letzten Glühwürmchen" 🙂 Perfect Blue kommt mir noch in den Sinn... anscheinend kann ich nur alte Sachen aufzählen... gut Your Name könnte bei den Romantikern sicher noch punkten.
Am besten geht es immer noch wenn man die Interessen desjenigen kennt. Meinem Vater hab ich so Königreich der Katzen schmackhaft gemacht. Irgendwoher muss ich ja die Vorliebe für Katzen haben..
Fantasyanime eignen sich eigentlich ganz gut, da meist kein Kontext oder Vorwissen nötig ist. Record of Lodoss war wäre natürlich was für jemanden der auch Herr der Ringe mag. Mit meiner Tante hab ich damals Slayers geschaut (wir haben uns genervt dass uns das zweite Volume lange fehlte...) und auch Ouran Highschool Hostclub (wir finden beide Tamaki zum schiessen)
Meine Schwestern hab ich damals übrigens mit Manga gekriegt eine Zeit. Wir haben zwar zusammen alle möglichen Serien gesehen (eine fröhliche Familie, Lady Oscar, Katzenauge, Ranma 1/2...) aber die ersten Manga haben sie von mir. Die eine bekam Magister Negi Magi... ja.... hätte nach hinten losgehen und ich hab auch nciht soo genau in den ersten Band reingeschaut. Danach hatte sie sich alle Werke von Ken Akamatsu nach und nach gekauft 😃 später ging alles wieder an mich, als ihr Interesse abflaute 😉
Bei Sportfans ist es schwierig... kommt drauf an wie wichtig demjenigen Authentizität ist. Haikyuu, Yuri on Ice dürften realistische Vertreter sein.
Eine Lehrerin (Deutsch und Geschichte) von mir hat mal mir und einem Mitschüler über die Schulter geschaut als wir Hellsing geschaut haben. Die fand es hoch interessant, der Mitschüler meinte dann sie sollte vielleicht mit was harmloserem einsteigen. Wobei die hätte es garantiert geschaut 😃
Oh was auch noch wichtig ist: Um nicht gleich Leute abzuschrecken, die Deutsche Tonspur nutzen 😉 Ja lyncht mich aber es erleichtert vielleicht den Einstieg

OK das Fazit daraus: Es kommt auf die Absicht und die Person an. Ich tendiere zu Filmen, da man dann keine ganze Serie sehen muss, was vielleicht abschreckt

Ansonsten meine Freunde und Familie wissen, was Anime und Manga sind zwangsläufig^^" genauso wie die Arbeitskollegen in meinem näheren Umfeld

Edit: noch ein Beispiel gefunden: Scifi Fans kann man gut Battle Angel Alita andrehen. Hat bei einem älteren Arbeitskollegen (+50) gut funktioniert 🙂 vieles wurde jetzt schon gesagt und ich hänge noch Astra Lost in space an. Die Thrillerabteilung hat Neko ja wunderbar bedient mit einigen meiner Favoriten 🙂

Haise_Janai

Kommt drauf an, wenn man was empfehlen will. Bei Freunden ist immer Death Note, Attack On Titan oder natürlich Fullmetal Alchemist Brotherhood ein guter Starter.
Bei meiner Mutter war es schon schwieriger. Selbst mit Chihiros Reise konnte ich sie nicht knacken. Doch da fand ich es. Ame & Yuki!!!
Ich glaube, jede Mutter wird diesen Film lieben. Er ist so cute, hat eine wunderschöne Geschichte und ein emotionales Ende, dass der ein oder anderen Person feuchte Augen bescheren wird.

BentoBox

Am ehesten würde ich Animes empfehlen, die ihren Sehgewohnheiten bzw. -interessen entsprechen. Das wär dann also sehr individuell. Wer z.B. auf Action-Filme steht und keine Serien schaut, für den ist ein Slice of Life mit mehreren Seasons sicher das falsche.

Vermutlich würde ich aber, gerade im Verwandtenkreis, gar nicht versuchen, andere zu überzeugen. Es ist das gleiche wie mit dem Beruf oder anderen Hobbies: IdR verstehen die Muggels es nicht und es interessiert sie auch nicht.

tikey

Meiner Erfahrung nach sind Filme besser geeignet als Serien. Ich konnte in der Vergangenheit meistens mit Chihiros Reise überzeugen. "Heutzutage" nehme ich aber eher Kimi no Na wa. Auf den ersten Blick scheint es zwar wie Kinderkram, doch ist die Dramaturgie ziemlich gut und fesselnd. Hat bisher jedem gefallen.

Jedes Mal, wenn ich gesagt habe, wir können mal eine Serie schauen, haben die meisten direkt abgewunken und gemeint, so viel Zeit haben sie nicht. Das ist natürlich schade, aber man sollte ja auch niemanden zum Glück zwingen xD

Zwar ist niemand von denen jetzt grosser Anime-Fan, aber sie können meine Faszination dafür zumindest besser nachvollziehen.

Harleyquinn

Meine Mutter bleibt seit 25 Jahren dabei: das ist alles Sailormoon. Immerhin unterstützte sie immer mein Hobby und brachte "Mango"-Schampoo nach hause...

Generell will ich niemanden bekehren oder missionieren.
Wenn ich merke, dass mein Gegenüber leicht geekige Tendenzen hat, oder ich gerade eine Serie im Kopf habe, die z.B. zu seinem Hobby passt, dann mache ich Empfehlungen. Die sind aber komplett von der Person, der Situation und meinen aktuellen Sehgewohnheiten abhängig.
Als Beispiel: wenn ich merke, dass jemand einen ähnlichen Filmgeschmack hat wie ich, frage ich nach Zombies. Falls ja: Zombie Land Saga. Oder wenn jemand Rock mag und eher etwas seriöseres will: Nana.

Falls jemandem Serien zu lange sind, empfehle ich lieber Miniserien, z.b. Infinity train. Da kann man schnell mal 3 bis vier Folgen am Stück (in der Mittagspause) schauen.

In der Regel bin ich dann auch lieber dabei und zeige quasi der Person einen Film oder einen Anime. Wenn man nur TItel in den Raum wirft, wird selten wirklich nachher geschaut. Und wenn man dabei ist, kann man die Reaktionen erkennen und Fragen beantworten.

Ataru

In erster Linie empfehle ich die meisten Filme von Ghibli. Das sind Familienfilme mit Anspruch und einer klaren Autorenstimme. Dann empfehle ich Filme und Serien/OAVs nach den Genre-Interessen der potentiellen Zuschauer. Wer z.B. gerne spannende, lustige Actionfilme mit Slapstick mag und gerne Krimigeschichten schaut, dem/die empfehle ich Miyazakis Lupin III - Castle of Cagliostro. Wer dasselbe sucht aber mehr in Richtung Science Fiction, dann Dirty Pair - Project Eden. Wer einen schönen Familienfilm sehen will, der ans Herz geht, dem empfehle ich Hosodas Wolfskinder, u.s.w.

Was ich generell nicht empfehle, sind Filme/Serien, die extra gewaltätig/melodramatisch sind, weil dies auf ältere Zuschauer ohne Animeerfahrung oft nur kitschig wirkt und ihre Vorbehalte/Vorurteile über Anime als Kinderkram bloss weiter verstärkt.

tikey

Doppo Really? Du würdest jemandem, der keine Ahnung von Anime hat, direkt NGE, Steins Gate oder Mirai Nikki zeigen? Finde das sind ein paar sehr spezielle Serien, die nicht unbedingt als Einstieg sondern eher als Abschreckung dienen könnten.

Akku5689

Kaa

Goblin Slayer würde ich, so gerne ich es mag, eher weniger empfehlen ^^" Geht ja immerhin darum jemandem den Einstieg zeigen. Genshiken könnte auch mehr das Klischee bestärken XD wobei zumindest wird keiner da Kinderserien mehr sagen^^" Goblin Slayer kann ich mir zwar bei PnP Fans durchaus vorstellen...

Detektiv Conan kann gut funktionieren, da man zu anfangs immer die Einleitung hat, sofern man sich mit der Schrumpfgeschichte anfreunden kann.

Für Superheldenfans wäre aber sicher My Hero Academia oder One Punch Man einen Versuch Wert.

Ich selber zähle Avatar und The Boondocks nicht zu den Animes (zumindest in der Definition wie wir hier Animes verwenden 😉)

Ataru

Akku5689

Gerade einen Anime wie Elfen Lied würde ich niemals jemandem empfehlen, der von Anime keine Ahnung hat und schon länger mit beiden Beinen fest im Leben fest bzw. kein Teenager mehr ist. Ich habe nie begriffen, wieso ausgerechnet dieser Anime im deutschen Sprachraum so beliebt wurde; ich fand ihn wegen seiner Mischung aus Gewalt und Melodram schlicht kitschig und blöd und brach ihn vorzeitig ab. Ich war aber zugegebenermassen auch schon fast dreissig, als ich die Serie zum ersten Mal sah. Zunächst dachte ich, die Beliebtheit müsste am deutschen Titel liegen, den sich jeder merken kann. Adrian meint hingegen, die Serie sei im dt. Sprachraum eben gerade wegen dieser Mischung beliebt,: Einen Anime wegen des Melodrams und der Niedlichkeit der Hauptfigur zu mögen kann man(n) schlecht zugeben, ohne sich zu schämen, aber das ändert sich, wenn es im Gewand einer gewalttätigen Dark Fantasy daherkommt.

Ganmen

Serial Experiments Lain

dark_columbia

Auch ich würde sagen, das kommt sehr darauf an, was für Vorlieben jemand hat. Was ich NICHT zeigen würde, wären Ghilbi-Filme, da es mir auf den Sack geht, dass für viele Nicht-Kenner "Anime = Ghilbi" ist und ich Ghibli etwas überbewertet finde 😅 Sachen mit unnötig Fanservice würde ich auch nicht zeigen, um das Hentai-Klischee nicht noch zu befeuern. Nur so fürs Protokoll: Was auch nicht geht ist Gurren Lagann, da sind uns die Nicht-Nerds an Bonsais Geburtstag in der Pause davongelaufen XD
Also wenn jemand Abenteuer und Fantasy mag, würd ich ihm "Sinbad no Boken" (Magi-Prequel) zeigen, da es spannend, abwechslungsreich und durchaus erwachsen ist (und einen der besten Charas ever hat :3).
Wenn jemand Sport mag, würd ich ihm "Yuri on Ice" oder "Free" zeigen (Leslie sagt immer, ich sei schuld, dass sie Vollblut-Cosplayerin geworden sei, dabei ist eigentlich Yuri on Ice schuld).
Wenn jemand Rockmusik mag, würd ich ihm "Nana" zeigen.
Wenn jemand Comedy und/oder Romantisches mag, würd ich ihm "Ouran Highschool Host Club" zeigen.
Wenn jemand Drama mag, würd ich ihm "Fruits Basket" zeigen.
Wenn jemand Düsteres Zeugs mag, würd ich ihm "Trinity Blood" oder "Death Note" zeigen.
Ich würde der Person jetzt auch nicht vorschlagen, die ganze Serie zusammen zu gucken, nur ein oder zwei Folgen. Wenn es ihr dann gefällt, kann man immer noch gucken, wie man weiterschaut.
Wenn es nur ein Film sein soll, dann würd ich wohl einen von "Fullmetal Alchemist" nehmen (hab nur einen gesehen, kA obs mehrere gibt), spannend, ernsthaft, zwischendrin auchmal witzig und meiner Meinung nach recht gut verständlich (zumindest die Grundgeschichte).

Meine Mum hat früher immer die Anime im TV mit mir geguckt. Sie fand Sailormoon und Pokemon toll. Digimon hingegen fand sie blöd, weil "die Monster nicht niedlich sind" 😑

Ganmen Eeecht? Also ich hab Lain nie begriffen 😅 Klar es ist erwachsen und ernst, aber ob ein nicht-Nerd da jetzt drauf anspringt, bezweifle ich eher.

Yuu

Wie oben erwähnt, es kommt extrem auf die Person und deren Geschmack an. Meine Mutter z.B. kann angeblich nix mit Anime/Cartoons(für sie dasselbe🙄) anfangen. Aber sie liebt Heidi, Nils Holgersson, Niklaas, Missis Jo, Eine fröhliche Familie etc. Hier würde ich klar mit Gibli einsteigen. Meinem Geschwisterchen, dass letzthin lautstark behauptet hat, es könne nix mit Anime anfangen, würde ich wohl eher etwas wie Lupin lll: The First vorsetzen, da es CGI mag und auf Action steht.
Im Allgemeien kommen Slice of Life Miniserien/Oneshots oder klare, aber jugendfeundliche Fantasyspektakel bei den meisten gut an.
Ein weiteres entscheidendes Element ist der Zeichenstil selber; 'weichere', realistischere Formen sind für Noobs eher nachvollziehbar als quasi-abstrakte Homagen an den post-modernen Kubismus.