Das Movie-Quiz ist ja schön und gut, hat aber doch seine Grenzen, da selten wirklich etwas zu den Filmen selbst verfasst wird. Daher dieser Thread, hier könnt ihr was auch immer zum Thema Film und Kino posten, z. B. welchen Film ihr zuletzt gesehen habt.

Bei mir ist angesagt: heute Dune, nächste Woche endlich wieder ZFF! Entsprechende Berichterstattung werde ich zu gegebener Zeit hier posten^^

    Wollt ihr wirklich diese Büchse öffnen und mit mir über Filme diskutieren? 😆
    Hab meinen Film für dieses Jahr (wie könnte es anders sein) wieder am NIFFF gefunden: OK madam! Tolles Popcornkino. Action und comedy aus Südkorea. Ich war unterhalten. 😊

    Ok, also Dune (Part One) war ziemlich geiler Shit. War wirklich gefesselt von der ersten bis zur letzten Minute, trotz zweieinhalb Stunden Laufzeit kam mir der Abspann viel zu früh. Kein Wunder, dass sich Villeneuve für mich inzwischen zum unbestrittenen Meister des modernen Spektakel-Kinos entwickelt hat (auch wenn's da nicht wirklich viel Konkurrenz gibt). Für manche wird sein Stil sicherlich zu seriös und träge daherkommen, ich aber bin total begeistert von seiner Fähigkeit, einen fast schon Arthouse-mässigen Erzähl-Ethos auf diesen Grössenskalen erfolgreich umzusetzen.

    Wie erwartet bildgewaltig ohne Ende und bis auf wenige Details beinahe makellos inszeniert, auch erzählerisch wurde ich als kompletter Dune-Neuling total in den Bann dieses Universums gezogen. Hab ja die Romanvorlage noch nicht gelesen, allerdings unverzüglich schon heute damit angefangen, denn der Film macht richtig Bock drauf.

    Insgesamt also ein wirklich spektakulärer Auftakt in diese Saga—aber eben, ein Auftakt. Eine in sich schlüssige Erzählung darf man hier sicherlich nicht erwarten; muss sogar sagen, der Film fühlt sich so gewaltig und ambitioniert an, dass ich mindestens mit einer Trilogie gerechnet habe, daher etwas enttäuscht, dass laut Wikipedia nur zwei Teile geplant sind.

    Bin auch sehr gespannt, wie Vielleneuve (bzw. Herbert) mit dem Thema Kolonialismus und dem Messias-Archetyp umgehen werden. Im Jahre 2021 braucht also wirklich niemand mehr ein White Savior Narrativ, und ich bin zuversichtlich, dass das alles noch im nächsten Teil bewusst untergraben und infrage gestellt wird. Hoffentlich wird das aber trotzdem nicht noch irgendwo verkackt, denn ich traue Vielleneuve nämlich immer noch nicht ganz zu, ein wirklich subversives politisches Programm an den Tisch zu bringen; auch Blade Runner 2049 war in dieser Hinsicht ja nicht wirklich das Mass aller Dinge (trotzdem war der Film als pures Kinoerlebnis locker in meinen Top 10 des letzten Jahrzehnts, und falls der zweite Teil von Dune mindestens so gut gelingen wird, hat Villeneuve auch dieses Mal gute Chancen).

      CaitSith Zu Dune habe ich bei Wikipedia Folgendes gefunden:

      Es wurde mehrfach versucht, den Stoff von Dune auf die Kinoleinwand zu bringen oder für das Fernsehen zu adaptieren. Jens Balzer sieht in seiner Rezension zu der Verfilmung von 2021 alle bisherigen Bemühungen als gescheitert an.

      Die bisherigen Verfilmungen fand ich nicht wirklich toll. Daher habe ich kein Interesse an Dune-Filmen. Durch diese Wikipedia-Aussage könnte ich mir den aber doch ansehen. Aber dafür gehe ich trotzdem nicht ins Kino.

      • CaitSith hat auf diesen Beitrag geantwortet.

        Cabal Ja, Dune ist natürlich sehr berüchtigt für die bisher gescheiterten Adaptionen, habe allerdings noch keine davon gesehen, daher war dies wirklich meine erste Auseinandersetzung mit dem Sci-Fi Klassiker. Insbesondere die David Lynch Version hat natürlich schon seit längerem irgendwo einen Hauch morbider Neugier in mir geweckt, da ich ein grosser Bewunderer seines Werks bin.

        Bezüglich Kinogang: Natürlich will ich keinem vorschreiben, wie ein Film zu sehen ist, fand auch letztes Jahr die Kommentare von Christopher Nolan ziemlich taktlos, man müsse Tenet auch während einer globalen Pandemie jetzt unbedingt im Kino ansehen. Für mich persönlich ist jedoch klar, dass derart bild- und tongewaltige Produktionen wie Dune auf der Kinoleinwand einen ungemeinen Mehrwert für mich besitzen, von dem her habe ich mir jetzt das doch gegönnt.

        Ich gehe normalerweise auch nicht ins Kino, weil ich es gemütlicher finde, die Filme zuhause anzuschauen. Der Winkel über den man den Film sieht, ist bei heutigen TV Grössen nicht wirklich schlechter, die Auflösung gleich und der Sound ebenso, wenn man daran nicht gespart hat. Für Dune habe ich es trotzdem “riskiert” und ich wurde nicht enttäuscht. Sicherlich eines der besten Filme der letzten 10 Jahre.
        Wir waren im Corso 1, hatten dort Premium-Seats mit complimentary Popcorn und Bier (oder anderem Getränk), es war genug Platz zum bequem sitzen und keine nervigen Kinder im Kino. Dank den neuerlichen Lockerungen gab es auch keine Maskenpflicht mehr. Einzig die Untertitel nervten mich etwas - aber OV statt OmU ist in der Schweiz selten. Und natürlich die Werbung von dem Film, er hatte mit deutlicher Verspätung angefangen.

        In vielen Bereichen nah am Buch, in einigen wurde etwas abgewichen und einige Charaktere kamen etwas zu kurz. Letztendlich aber eine bildgewaltige Inszenierung mit opulentem Soundtrack der das Dune Universum in meinen Augen gut repräsentiert ohne den heute üblichen und für mich nervigem Hollywoodstil mit konstanten Explosionen, Lens Flares und Wackelcam mit exzessivem Motion Blur.
        Verfilmt wurde ungefähr die Hälfte des ersten von sechs Büchern der originalen Buchreihe. Der zweite Teil davon ist fix - aber ob die anderen Bücher auch verfilmt werden, weiss ich nicht.

        Dune ist übrigens keine White Savior Story. Lustigerweise wird dieses Gerücht oft von SJWs und linksextremen Journalisten immer wieder in den Raum gestellt ohne das Werk gelesen zu haben. In diesen Kreisen wird auch geglaubt, dass die Hautfarbe für den typischen Dune Fan irgendeine Rolle spielen würde. Ungefilterter/reflektierter Medienkonsum ist daher nicht immer zielführend.

        Für Fans kann ich auch die Dokumentation über Jodorowsky’s Dune empfehlen. Es führt aber nichts daran vorbei, die Bücher selbst zu lesen, die in meinen Augen aufgrund ihrer Struktur extrem schwer zu verfilmen sind. Ergänzend dazu gibt es youtuber, die sich intensiv mit dem Thema auseinandersetzen.

        Fazit: Eine würdige Verfilmung, für die sich ein Kinobesuch durchaus lohnt. Wie im Chat schon erwähnt: 4.5 von 5 Bentoboxen 🙂

          BentoBox Dune ist übrigens keine White Savior Story. Lustigerweise wird dieses Gerücht oft von SJWs und linksextremen Journalisten immer wieder in den Raum gestellt ohne das Werk gelesen zu haben.

          Bin mir jetzt nicht sicher, ob du mir irgendwelche schrägen Sachen meinem Post unterstellen willst, riecht aber schon verdächtig danach. Muss man jetzt wirklich immer noch auch auf den geringsten Diskussionsansatz bezüglich potenziell fragwürdiger/überholter Popkultur-Tropes gleich mit dem "SJW"-Messer daher rennen? Einen von 4chan-Kindsköpfen popularisierten und bei amerikanischen Rechtsextremen durchaus beliebten Boogeyman-Begriff als politisches Schlagwort zu verwenden trägt beträchtlich wenig zu anständiger Diskussionskultur bei...

          Gut, da nun sowohl Links- auch als Rechtsextreme hier einmal explizit beschimpft wurden, können wir es vielleicht auch wieder mit diesen sinnlosen Sticheleien sein lassen.

          Zurück zu Dune: Vielleicht muss ich noch einmal klarstellen, dass ich aller Wahrscheinlichkeit nach eben nicht erwarte, dass es sich bei Dune eben um eine White Savior Story handelt, sondern dass es sich beim ersten Teil (so wie hier von Villeneuve präsentiert) um einen Red Herring handelt, der im zweiten Teil noch bewusst untergraben wird. Diese Erwartungen habe ich auch unter anderem, weil ich mir bewusst bin, dass die Originalvorlage in linken Kreisen durchaus differenziert wahrgenommen wird und auch starke Anhänger hat—nicht zuletzt wegen der anti-faschistischen/anti-imperialistischen Thematik der Geschichte, aber auch wegen der Bedeutung, die das Buch für die Ursprünge der Umweltbewegung eingenommen hat.

          Zum politischen Kontext seines Films sagt Villeneuve übrigens das Folgende:

          “It’s a call for change. It’s also a movie, as I said earlier, about the capacity of that vision. The ones who will survive are the people who are able to adapt and change, because there’s a lot of changes that are coming in the world through the next decades with climate change and all this. . . . We will need to change our ways of living. We will need to change our way of dealing with nature and the world, and that takes a lot of courage and ethics. And I think that Dune is a call for that. It has its roots in all these topics, so that’s why I think Dune is more relevant than ever."

            CaitSith Gut, da nun sowohl Links- auch als Rechtsextreme hier einmal explizit beschimpft wurden, können wir es vielleicht auch wieder mit diesen sinnlosen Sticheleien sein lassen.

            Du bist diejenige, die Propagandalemenete aus einer aktuellen soziopolitischen Richtung zuerst thematisiert hat. Und das ohne Grundlage. Deshalb wollte ich das richtigstellen.

            Das Werk ist übrigens antiautoritär und dürfte daher in zeitgenössischen linken Kreisen nicht besonders beliebt sein. Deshalb werden auch Hitpieces dagegen publiziert. Ausreichend viele, damit das im Fandom thematisiert wird.

            • CaitSith hat auf diesen Beitrag geantwortet.

              Ich hätte da eine Frage: Ist Dune eine Neuverfilmung oder eine Fortsetzung der bisherigen Filme? Die Bücher habe ich nicht gelesen, weiss daher nicht, wann die Geschichte endet.

                Cabal Ist Dune eine Neuverfilmung oder eine Fortsetzung der bisherigen Filme? Die Bücher habe ich nicht gelesen, weiss daher nicht, wann die Geschichte endet.

                Es ist eine Neuverfilmung. Ebenso wie in David Lynch‘s Film wird das erste von sechs Büchern verfilmt, die Frank Herbert geschrieben hat. Der aktuelle Film umfasst etwa die erste Hälfte des Buches.

                2003 gabs noch eine Miniserie, in der Buch 2 und 3 verfilmt wurde. Es war nicht herausragend, aber auch nicht schlecht. Eher was für Fans.

                Desweiteren setzten Brian Herbert (sein Sohn) und Kevin J. Anderson (der viele SciFi Bücher geschrieben hat, u.a. auch im Star Wars Universum) Frank‘s Werk fort. Diese Bücher habe ich allerdings nie gelesen.

                Es gab auch einige Videospiele dazu, das bekannteste davon ist Dune 2. Es verhalf dem RTS Genre damals zum Durchbruch.

                Cabal Von den Büchern sind nur die ersten drei wirklich interessant ab Band 4 wirds langweilig.

                Ich fand den Gottkaiser noch kurzweilig, aber ja, danach wurde es auch für mich zäh. Aber ich tue mich auch mit Tolkien schwer.

                • Elsurion hat auf diesen Beitrag geantwortet.

                  BentoBox Du bist diejenige, die Propagandalemenete aus einer aktuellen soziopolitischen Richtung zuerst thematisiert hat. Und das ohne Grundlage. Deshalb wollte ich das richtigstellen.

                  Das Werk ist übrigens antiautoritär und dürfte daher in zeitgenössischen linken Kreisen nicht besonders beliebt sein. Deshalb werden auch Hitpieces dagegen publiziert. Ausreichend viele, damit das im Fandom thematisiert wird.

                  Dein Verständnis der zeitgenössischen Linken hört sich nach einer undifferenzierten Karikatur an, die noch immer irgendwo im 20. Jahrhundert stecken geblieben ist. Die Linke ist (und war schon immer) eine vielschichtige politische Tradition mit unzähligen internen, teils entgegengesetzten Strömungen. Der von Grund auf antiautoritäre Libertarianismus zum Beispiel ist ursprünglich als linke Tradition entstanden (sogar noch ein Jahrhundert bevor dieser Begriff von der amerikanischen Rechten zweckentfremdet wurde) und stellt im breiteren Sinne—von radikaleren bis hin zu moderateren Varianten—auch heute noch eine der umfassendsten linken Bewegungen dar. Ich empfehle dir, dich erst einmal ehrlich und inquisitiv mit linker Literatur und Geschichte zu befassen, bevor du unreflektiert und unterschwellig andere User als Extremisten beschimpfst.

                  Und ja, der White Savior Stereotyp ist in der Tat ein gebräuchlicher und aufschlussreicher Begriff der Filmkritik. Du wirst wohl kaum abstreiten, dass die amerikanische Filmgeschichte tief von der jahrhundertealten Rassendiskriminierung des Landes geprägt ist. Kritiker haben daher über die Jahre ein umfassendes Vokabular aufgebaut, dass es ihnen ermöglicht, sich differenziert mit dieser Geschichte auseinanderzusetzen. Wer solche wertvollen Analysemittel pauschal ablehnt, untergräbt damit sein eigenes Potenzial, sich kritisch mit dem Medium Film zu befassen.

                  Ich behaupte ja auch nicht, dass Dune den White Savior Stereotyp unkritisch adoptiert, sondern ganz im Gegenteil, dass ich es eine gute Sache finde, dass diese Geschichte diesen Stereotyp allem Anschein nach bewusst hinterfragen und dekonstruieren will.

                  Warum das jetzt eine so kontroverse Bemerkung sein soll, bleibt mir schleierhaft. Filme dienen nicht bloss zur Unterhaltung, sondern thematisieren auch gesellschaftliche Probleme und vertreten in verschiedenen Ausmassen auch politische Ideologien (ob explizit oder implizit). Daher werde ich in meiner Auseinandersetzung mit Filmen auch entsprechende Gedanken machen. Insbesondere Dune bedient sich ja explizit höchst politischer Themen wie Kolonialismus und Autoritarismus. Wer einen solchen Film sehen kann und dann nur berichtet, wie das Popcorn geschmeckt hat, erweist sowohl den Filmemachern als auch dem Originalautor einen schlechten Dienst.

                    CaitSith bitte bleibt beim Thema und hört auf euch Dinge anzudichten,, ansonsten wird der Thread geschlossen.

                    • CaitSith hat auf diesen Beitrag geantwortet.

                      tikey Zu meiner Verteidigung: Immer gleich mit Extremisten/Autoritären in Verbindung gebracht zu werden, sobald auch nur halbwegs progressive Medienanalyse angeschnitten wird, hört sich keiner gerne an. Aber gut, ich werde mich bei politischen Themen zurückhalten, auch wenn ich kein grosser Fan von passivem/apolitisiertem Medienkonsum bin.

                      BentoBox Tolkien habe ich besser lesen können als Dune, da habe ich bei Band 5 abgebrochen.

                        Elsurion Drei Bände sind ja auch weniger als fünf XD

                        Bonsai ist grosser Dune Fan, habe mit ihm schon mal das Brettspiel gespielt und fand's nicht schlecht (ich durfte Leute mit riesigen Würmern angreifen, das war lustig). Ansonsten hab ich noch keine Ahnung, aber ich gehe davon aus, dass wir den Film auch noch gucken werden. Wohl eher daheim, da ich momentan absolut keinen freien Tag für Kino hab.

                        Thread-Regel-Frage: Willst du in diesem thread nur über aktuelle Filme reden oder dürfen's auch alte sein?

                          dark_columbia Naja, beide haben so um die 4000 Seiten, die schenken sich in der Seitenanzahl nichts. Dune wurde mehr gestückelt. Es sind in sich abgeschlossene Geschichten die einfach einen Arc machen.
                          LotR hat er einfach in 3 Bücher gequetscht, als eine Geschichte.

                            Elsurion Ach so. Bonsai liest eben grade eins und das sieht nach nem riesen Schinken aus XD Aber vielleicht ist in der Neuauflage mehr als ein Buch drin.

                            • Elsurion hat auf diesen Beitrag geantwortet.
                              Ai Chan - LittleAkiba Maskottchen