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Ich war drei Jahre lang ALT unter dem JET-Programm. Bei den ALTs existiert das Motto "every situation is different". Es ist gut möglich, dass gewissen ALTs keine Krankenversicherung bezahlt wird. Ich selber hatte jedoch eine obligatorische Krankenversicherung, und ich kannte niemanden, dem seine Versicherung von JET nicht bezahlt wurde.
Das JET-Programm ist nicht nur ein erstes Sprungbrett, um in Japan Fuss zu fassen, sondern auch eine Möglichkeit, die College-Schulden zu begleichen; zumindest für junge Amerikaner, die soeben ein privates College abgeschlossen haben und für welche die ALT-Position der erste Job überhaupt ist.
Zu deiner Erfahrung auf Datingplattformen kann ich nur sagen, dass es unter ALTs leider auch Individuen mit sehr fragwürdigen Motiven gibt. Sie sind selten, aber sie kommen vor. Mein Vorgänger aus Neuseeland war so einer. Das Einzige, was ihn interessierte, war mit Japanerinnen auszugehen und Sex. Er hatte an meiner Schule viele Lehrer vor dem Kopf gestossen und Unheil angerichtet. Von meinen Vorgesetzten konnte ich nur einen Bruchteil erfahren, was er alles so angestellt hatte (so soll er u.a. mit minderjährigen Schülerinnen abends ins Karaoke gegangen sein). Kommt noch hinzu, dass er die Organisation belogen hatte, was seine Abreise aus Japan anging (er reiste stattdessen nach Tokyo und trat zum Horror der Lehrer als ausländisches Talento und Model im TV auf), und mich als Nachfolger auch um 10'000 Yen geprellt, was die Innenausstattung der Wohnung angeht (er hatte mir ein Futon mit einem Brandloch hinterlassen und auch Möbel verkauft, die eigentlich der Stadtverwaltung gehören und auf die ich Anrecht hatte). Ich brauchte dann eine ganze Weile, um das Vertrauen der japanischen Lehrer in meine Person zu gewinnen. Tja, solche Individuen gibt es, und die sorgen halt für den schlechten Ruf, den ALTs bei manchen Japanerinnen haben.