Etwas verspätet aber ich möchte hier auch mal noch mein Feedback abgeben. Die Chibicon war seit langem meine erste Con. Ich war bisher auf 2, die erste war eher ein Treffen von ca 15 - 20 Leuten in einer Hütte vor über 20 Jahren und die zweite vor zig Jahren die JAN.
Grundsätzlich hat es mir gut gefallen und obwohl ich niemanden kannte (ich muss wirklich mal zu den regelmässigen RL Treffen kommen) habe ich mich nicht gelangweilt. Die Idee mit den Badges fand ich sehr gut. Ich bin auch froh dass ich meine über 40 Exemplare der gleichen CD verschenken konnte, ich hoffe wenigstens ein paar Leute haben Freude dran, ist sicher besser als wenn ich die alle wegwerfe. Wer sich wundert wieso ich 40 mal die gleiche CD hatte: Da waren Lottozettel für ein Konzert in Japan drin.
Nun zu meinen Krtikipunkten. Bitte nicht falsch verstehen, auch wenn es einige Punkte sind und sich vieles wahrscheinlich schwieriger zu beheben ist als es den Anschein macht und die Organisatoren vermutlich auch noch nicht viel bis gar keine Erfahrung haben. Aber ich bin der Meinung dass man sich nur mit Kritik verbessern kann. Ich hoffe meine Kritik kommt auch so rüber wie ich sie meine: konstruktiv.
Es dürfte jedem aufgefallen sein und auch den Organisatoren bewusst sein, aber angesprochen wurde es hier bisher glaub noch nicht, darum möchte ich es einfach mal erwähnt haben: Der Zeitplan des Bühnenprogramms konnte überhaupt nicht eingehalten werden. Da muss mehr Spielraum eingebaut werden, aber das lässt dann natürlich weniger Programm zu. Mir ist bewusst dass es eine schwieriger Gratwanderung ist und vieles vermutlich auch auf Erfahrung beruht. Und dass das Opening Game komplett ausgefallen ist, war sehr schade, aber ich kann niemandem einen Vorwurf machen wenn der Beamer der Location aussteigt.
Wenn ich schon beim Bühnenprogramm bin: Die Auswahlkriterien für das Quiz waren schlecht, es war grösstenteils eine Glücksfrage. Und wurde kontrolliert was die Leute wirklich auf ihre Zettel geschrieben hatten? So wie die Antworten abgefragt wurden konnte nämlich jemand der später nach seiner Antwort gefragt wurde einfach seine Antwort anpassen anhand davon wem vorher gesagt wurde er solle absitzen.
Das Resultat war dann dass die 3 auf der Bühne, nichts für Ungut für die 3 falls sie das hier lesen, keine Ahnung hatten. Ich habe für mich mitgezählt und kam auf 15 von 30 Punkten, die 3 auf der Bühne kamen zusammengezählt auf 10, wobei einige Punkte vergeben wurden für den, welcher am nächsten dran war, also richtig beantwortet wurden deutlich weniger als 10 Fragen.
Wie könnte man die Auswahl besser machen? Ich verstehe dass es nicht ganz so einfach ist, vor allem wenn man nicht auf technische Hilfsmittel zurückgreifen will. Mein Vorschlag: 5 Fragen stellen, solche wie sie auch in der Hauptrunde vorkommen und die Leute die Resultate aufschreiben lassen. Am Ende die Antworten nennen und fragen wer alle 5 richtig hatte. Und dann wer 4 richtig hatte usw. Wenn z.B. 2 alle 5 und dann 3 "nur" 4 der Fragen richtig beantworten konnten, dann unter denen mit 4 Punkten noch eine Schätzfrage zum Stichentscheid. Und dann bei den 3 ausgewählten die Antworten auf den Zetteln noch kontrollieren.
Alternativ, wenn man bei den Schätzfragen bleiben will: Selber mögliche Antworten nennen. Wenn wir das Beispiel mit der Bevölkerung von Kyoto nehmen, etwa so:
"Wer hat weniger als 1 Million?"
"Wer hat zwischen 1 und 2 Millionen?"
Und dann wer da steht nach den konkreten Antworten Fragen, oder wenn es zu viele sind erstmal auf weitere Untergruppen einschränken..
Btw, wenn ich schon bei der Frage bin: Die Metropolitan Area von Kyoto hat 3.7 Millionen, nicht 1.4 Millionen Einwohner, das wäre die Stadt selbst. Ja, der Moderator wurde überrumpelt durch die Frage nach der Präzisierung weil er selbst nicht die Frage ausgesucht/recherchiert hat und hat beim 50/50 dann aufs falsche getippt, schade ist es dennoch.
Aushänge: Es wäre gut wenn es ein paar Aushänge gäbe. Konkret mit dem Programm und mit einer Karte was wo zu finden ist. Eigentlich genau das, was auch auf der Webseite zu finden war an ein paar Stellen ausgedruckt aufhängen, dann muss man nicht ständig auf dem Handy nachschauen, und auch für die, welche kein Smartphone oder keine Daten haben. Ausserdem war auf der Mobile Variante der Webseite das Programm ein ziemliches Chaos, in der Desktopansicht hatte es einen wunderschönen "Stundenplan", diesen aufzuhängen hätte vieles erleichtert.
Und jemand hat es schon erwähnt, aber auch mir ging es so, dass ich den Aussteller-Raum (und auch den Workshop-Raum, aber da ich mich für keinen Workshop eingeschrieben hatte, habe ich den auch nicht wirklich gesucht) nicht gefunden habe. Ich habe erst hier erfahren dass der Eingang auf der Hinterseite des Gebäudes mit der Kantine war, ich kam von der anderen Seite her und war deshalb nie auf der Rückseite des Gebäudes, es gab ja auch keinen Grund da hin zu gehen. Laut dem Lageplan bin ich davon ausgegangen dass man die Treppe zum Maid Cafe hoch muss und dort dann durch die Türen, diese waren aber geschlossen und/oder zugestellt.
Zum Thema Essen: Der erste Punkt ist, dass das "Restaurant" erst einiges später offen war als im Programm angekündigt. Das andere Problem war das Essen selbst. Ich habe die Yakisoba genommen und fand sie ehrlich gesagt überhaupt nicht gut. Ob man es nun gut findet oder nicht ist sicher Geschmackssache, aber 2 Dinge kann ich definitiv sagen:
- Ich hatte in Japan noch nie Yakisoba bei denen die Sauce so geschmeckt hat, bei der ich dachte dass sie überhaupt nicht gut sei. Tipp: Es gibt eine fertige Sauce von der Marke Otafuku die wunderbar schmeckt. Ein Fehler auf den man aufpassen muss damit: nicht zu viel davon nehmen.
- Es waren die falschen Nudeln drin. Ja, ich weiss, das Gericht heisst Yakisoba, das heisst aber nicht dass es mit den Nudeln gemacht wird, die in Japan als Soba bekannt sind. Es werden dafür eigentlich Chuuka Soba verwendet, das sind Weizennudeln wie sie z.B. auch für Ramen benutzt werden.
Ich möchte aber noch erwähnen dass ich das Gemüse darin sehr gut gelungen fand.
Mir ist bewusst dass es eine ganz andere Geschichte ist für sich alleine oder für so eine grosse Menge an Leuten zu kochen, man muss dabei ganz anders vorgehen. Und auch wenn ich von mir denke, dass ich ganz gut koche, so hätte ich kein Vertrauen, dass ich das auch für eine grosse Menge an Leuten tun könnte.
So, das wars mit meinem Gejammere. Auch wenn hier jetzt vielleicht der Eindruck entstanden ist dass mir die Con nicht gefallen hat, dem war wirklich nicht so, ich hatte viel Spass. Ich wollte meine Kritikpunkte zum Ausdruck bringen und Lösungsvorschläge nennen damit die Con das nächste mal noch besser wird. Ich hoffe das alles kommt auch nicht allzu besserwisserisch rüber, mir ist vollkommen bewusst dass auch in meinen Verschlägen Sachen drin sein können sie ich übersehen habe und es am Ende nur Verschlimmbesserungen sind.