So, jetzt die Staffel auch zu Ende gesehen. Hab die folgende Podcast-Episode bereits einmal in diesem Forum erwähnt, aber in diesem Fall passt es wirklich perfekt: Running and Hiding Is a Revolutionary Act. Der Austausch zwischen Knut und Thorfinn in Episode 23 unterstreicht diese Kernphilosophie sehr eindrücklich. Insgesamt eine 10/10 Adaption, eine Serie von solcher Reife findet man nicht aller Tage in diesem Medium. Thorfinn ist die mutige und lebensbejahende Kehrseite zur defaitistischen Misanthropie von Eren Jaeger.
Auf jeden Fall ein krasses Jahr für MAPPA, dabei hab ich noch nicht mal JJK 2 gesehen. Kommen die Animator*innen überhaupt einmal dazu, ihre Familien zu sehen? Die Ironie ist zum heulen: Ein Studio, das selbst in der fast universell ausbeuterischen Anime-Industrie für seine schlechten Arbeitsbedinungen berüchtigt ist, adaptiert ausgerechent Vinland Saga, eine zutiefst humanistische Verurteilung der Übel von Sklaverei und blindem Wachstumswahn. Eine der wenigen guten Entwicklungen letztes Jahr war ja der historisch erfolgreiche Doppel-Streik in Hollywood; sowas hätte die Anime-Industrie auch dringend nötig, aber davon sind wir wohl noch ziemlich weit entfernt... Nun ja, wenigstens kann uns Thorfinns Reise nach Vinland als Leuchtfeuer dienen. So, und jetzt muss ich den Manga weiterlesen, hab den vor einiger Zeit pausiert...
PS: Respekt an Olmar, ebenfalls ein wunderbar entwickelter Charakter.