Der erste Anime, bei dem die bekannte Drehbuchautorin Mari Okada die Regie führte. Ein feinfühliger Fantasyfilm rund um ein unsterbliches Mädchen, das sich liebevoll um ein Kind aufopfert und miterlebt, wie aus dem Kind ein Mann wird. Die Machart des Films ist gut gelungen, besonders gefallen haben mir das Charachterdesign der Heldin, die melancholische Musik und die Geschichte, die trotz Sentimentalität nie ins Kitschige abdriftet. Einzig eine Action-Szene gegen Ende des Films fand ich etwas ungeschickt inszeniert, weil sie traditionelle Klischees von Mann und Frau zur Schau stellt und dabei nichts hinterfragt.
Das Mutter-Kind Thema beackert auch Mamoru Hosodas die Wolfskinder, den ich persönlich etwas besser finde. Bei den "aufwendig gestalteten" Animefilmen der letzten Jahre gefallen mir persönlich A Silent Voice besser und Your Name/Weathering with you wiederum weniger gut. Alles in allem ist Maquia, wie der Anime auch im Westen genannt wird, ein grundsolider Film, den jeder einmal gesehen haben sollte. 8/10.