NieA_7 ist einer der besseren Komödien der Ende 90er / Anfang 2000er. Anders als viele Komödien der damaligen Zeit ist die Serie nicht geprägt von lüsternen und tollpatschigen männlichen Helden in einer Fantasywelt, sondern ist eine der allerersten echten "Slice of life"-Serien und lebt von der lustigen Beziehung der zwei erwachsenen Protagonistinnen. Eine der zwei ist ein durchgeknalltes Alien und ein Parasit, die ihrem Wirt, eine arme Studentin, auf die Nerven geht und sie in Schwierigkeiten bringt. Man stellt sich als Zuschauer die Frage, was es mit diesem riesigen Ufo im Hintergrund auf sich hat, die vor einigen Jahren plötzlich in Tokyo gelandet ist, und den mittlerweile in die menschliche Gesellschaft eingebürgerten Ausserirdischen, doch so richtig aufgeklärt wird man hier nicht. Die einzelnen Folgen sind lose aufeinander gebaut und haben jeweils ein paar gute Gags als Höhepunkte (Stichwort: zu kurzes Stromkabel!). Einzig die plakativ-satirische Darstellung eines indischen Kochs hinterlässt einen schlechten Nachgeschmack.
Animationstechnisch gesehen ist NieA_7 für die damalige Zeit nichts Besonderes. Es gab definitiv besser animierte Serien wie Cowboy Bebop, aber auch merklich schlechter animierte wie Violinist of Hameln. Auffallend ist das Character Design von Yoshitoshi ABe, dem Autor des gleichnamigen Doujinshi. Sein Stil ist unverkennbar und drückt der Serie einen eigenen Stempel auf. Auch die Hintergrundmusik hebt sich mit dem eingängigen Sound einer akustischen Gitarre von Einheitsbrei anderer Serien wohltuend ab. Und last but not least, das Opening ist ..... sehr speziell. Der Sänger hat es mit seinem Zigarettenkonsum wohl etwas übertrieben: